Christanell Linda

1939 in Wien geboren, Studium der Malerei an der Akademie für bildende Kunst in Wien und der Ècole des Beaux – Arts in Paris. 1965 –1974 Lehrtätigkeit im Fach Bildnerische Erziehung. Es entstehen Arbeiten mit textilen Objekten in Installationen und Performances, Ton-Diasequenzen, Texte und Filme und schließlich auch Experimentalfilme. Seit 1966 nimmt sie an Ausstellungen und Filmprojektionen in Österreich und im Ausland teil, sowie an internationalen Filmfestivals für Experimentalfilm. 1987 Jurymitglied der westdeutschen Kurzfilmtage Oberhausen. 1993 Lehrauftrag am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich. 2002/03 Gastvorträge an den Universitäten Wien, Liverpool und Dresden. Ihre Filme werden von sixpackfilm vertrieben, von der Medienwerkstatt Wien, Light Cone Paris, Kinothek Asta Nielsen Frankfurt und von Freunde der Deutschen Kinemathek Berlin. 2011 erschien eine große Biographie über Christanell, bei Synema Wien, mit Analysen ihrer Filme, samt einer kompletten Auflistung ihrer Arbeiten und einer ausführlichen Biografie, mit dem Titel: „Wenn ich die Kamera öffne ist sie rot“.
1977 Gründungsmitglied der IntAkt (Internationale Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen). Ab 1982 ist sie Mitglied der Österreichischen Filmkooperative, 1980 des Künstlerhauses Wien und 2011 wurde sie Mitglied von FLUSS.
2011 Buchpräsentation und Filmvorführung im Rahmen der Diagonale Festival des Österreichischen Films in Graz und im Filmmuseum Wien. Weitere Vorführungen bei der Veranstaltung der Medienwerkstatt Wien Double Take: MedienkunstpionierInnen in Österreich und der Viennale, Special. 2012 Filmfestival Buenos Aires.

Zur Arbeit: Schon in den 1960er Jahren wurden Christanells Arbeiten zu-nehmend komplexer wobei sie sich aller neuen Medien, wie Performance, Objektkunst und Ton-Diasequenzen, Texten, Fotografie und Film bediente. In den letzten Jahrzehnten wandte sie sich zunehmend dem Experimentalfilm und der Fotografie zu. In Ihren Filmen werden Fotos und Objekte in Bewegung versetzt und found footage Material verwendet, wobei ein Verdichtungs-prozess stattfindet, der die Besonderheit ihrer ganz eigenen Filmsprache ausmacht. Sie arbeitet mit verschiedenen super 8 und 16 mm Filmkameras; Drehbuch, Schnitt, Montage und Ton werden von ihr eigenhändig ausgeführt. Linda Christanell wird als eine bedeutende österreichische Avantgardekünstlerin und -filmemacherin angesehen.