programm 2018

ULTIMA THULE

Island als Narration

Ausstellung| 18. 03. 2018 - 22. 04. 2018

Ort: Schloss Wolkersdorf, Galerie 2
Öffnungszeiten: Sa, So, Feiertag 14 - 18 Uhr

Eröffnung: 17.3.2018 um 18 Uhr
KuratorIn: Karin Mack

Teilnehmende KünstlerInnen: Rolf Aigner, Martin Breindl, Christine Elsinger, Katrín Elvarsdóttir, Anna Friz & Konrad Korabiewski, Brigitte Kordina, Karin Mack, Ernest Pointner, Christiane Simons, Marielis Seyler

Der Name ULTIMA THULE steht seit der Antike für das nördlichste Ende der Welt. Schon um 325 v. Chr. bereiste der griechische Seefahrer und Entdecker Pytheas von Massalia die iberische Halbinsel und Nordwesteuropa. Seinen Berichten zufolge liegt Thule im äußersten Norden, sechs Tagesfahrten nördlich von Britannien. In Überlieferungen des Mittelalters und der Renaissance wurde Ultima Thule oft mit Island identifiziert. Auf alten Landkarten ist die Insel verzeichnet, mehr als Idee, denn geografisch genau, umgeben von allerlei Meeresungetier.
Ausgelöst durch längere Reisen nach Island hat sich Karin Mack mit der Insel künstlerisch auseinanderzusetzen begonnen. In Erweiterung ihrer eigenen Arbeit hat Karin Mack KünstlerInnen aus Island und Österreich eingeladen, die sich der Beschreibung der Insel in verschiedenen Medien und Techniken widmen.

Die Fotos von Rolf Aigner („Mitternachtssonnenuntergang in Island“) entstanden im Sommer 2006 mit einer analogen 6x6-Kamera an Bord eines Schiffes vor der Küste Nordislands . Die Sonne versinkt hinter dem Horizont, um wenige Minuten später auf gleiche Weise wieder zu erscheinen. Sonnenauf- und -untergang lassen sich mit dem bloßen Auge nicht voneinander unterscheiden.

Martin Breindl stellt in „Ort*ung“ beinah abstrakt anmutende Fotografien aus Island Wortbildern aus je zwei ineinander greifenden isländischen Wörtern gegenüber. So umkreist er eine Landschaft, die  sich andauernd entzieht, einen konkreten Ort, den man kaum benennen kann.

Christine Elsinger(„naturEscapes“) erzählt ihr ganz persönliches Island in Fotomontagen, die keine exakt wiedererkennbaren Örtlichkeiten oder Landschaften, sondern splitterhafte Naturfragmente zeigen.

Equivocal“ von Katrín Elvarsadottír ist eine Reflexion einer absurden, doch typischen Situation in Islands langen Sommernächten:Vorhänge, die geschlossen bleiben, um das Licht der Nächte abzuschirmen.

Die extreme Oszillation zwischen Tageslicht und Dunkelheit, charakteristisch für das Leben im hohen Norden, ist auch Thema der 2-Kanal Video- und Audio-Installation „Fjarðarheiði“ von Anna Friz & Konrad Korabiewski. Die beiden KünstlerInnen, die in Island das unabhängige Künstlerkollektiv Skalár | Sound Art | Experimental Music betreiben, evozieren flüchtige Landschaften, die sowohl optisch als auch akustisch im weißen und schwarzen Rauschen verschwinden.

Die isländischen Farben hingegen waren Brigitte KordinasInspirationsquellen für ihre Arbeiten „Island“, in denen sie Fotografie mit Malerei kombiniert.

Karin Macks Fotomontagen aus dem Jahr 2017 sind Gedankenexperimente über die abgebildeten Landschaften. Sie extrahieren Farben und Strukturen aus diesen und fügen sie als abstrakte geometrische Formen wieder in die Bilder ein.

Der Architektur typisch isländischer Häuser widmet sich Ernst Pointner in seiner Fotoserie „ISLÄNDISCHE BAU_ART“ aus dem Jahre 2008.

Verschiedene Erscheinungsformen von Wasser im Wechsel der Perspektive von nah nach fern, von von fest über flüssig zu gasförmig, als Eis und Rauch, thematisiert Christiane Simons in ihren vierteiligen Fotomontagen „Islandsafari“.

Mit Gegenständen aus Silberfolie („Silber in Island“) greift Marielis Seyler subtil in die isländische Landschaft ein und bildet diese flüchtigen Interventionen in ruhigen S/W-Fotografien ab.