Ausstellung| 12. 03. 2011 - 03. 04. 2011
Ort: 2120 Wolkersdorf Schlossplatz 2 Galerie 2
Öffnungszeiten: Sa, So 14-18 Uhr sowie nach tel. Vereinbarung
Eröffnung: 12. 03. 2011 18 Uhr
KuratorIn: Petra Noll
Das Phänomen, dass einerseits Natur immer mehr verschwindet, weil wir sie zerstören, obwohl wir sie brauchen und wertschätzen, und dass sie andererseits immer mehr durch eine künstliche Natur in vielschichtiger Ausprägung ersetzt wird, ist das Anzeichen eines veränderten Naturverständnisses, Natur wird heute im wahrsten Sinne des Wortes „produziert“. Künstliche Natur bestimmt unseren Lebensraum in zunehmendem Maße. Landschaft, so weit das Auge reicht. Die konstruierte bzw. die künstlich generierte Natur ist fast schon authentischer geworden als die reale. Sie ist ein typisches Phänomen unserer Zeit. Wir existieren in einer Welt aus zweiter Hand und nehmen dies kaum wahr. Die Grenze zwischen Natürlich- und Künstlichkeit verschmilzt immer mehr, die Täuschung ist perfekt: Künstliches sieht aus wie „echt“. Natürliches wirkt künstlich. Die Illusion der künstlichen Natur wird zum Sinnbild der echten.
Zum einen entstehen Kulturlandschaften, häusliche und urbane Ersatznatur, die pflegeleicht, kontrolliert und begrenzt gehalten werden können, zum anderen werden Naturimitate aus artifiziellen Materialien hergestellt. Landschaftsimages können in wenigen Minuten am Computer mittels digitaler Bildbearbeitung nach subjektiven bzw. kollektiven Vorstellungen von Idylle hergestellt und unendlich reproduziert werden. Internetspiele und andere Software bieten fertige virtuelle Landschaften. Auch an den Mechanismen der Werbe-, Tourismus- und Entertainment-Industrie, die Bilder von „idealen“ Landschaften in Umlauf bringt, lässt sich der veränderte Naturbegriff ablesen. Mit den Mitteln der Verführung wird die menschliche Sehnsucht nach Idylle, Orientierung, Geborgenheit und Sicherheit in einer bedrohlichen Welt geweckt, indem Zufluchtsorte angeboten werden; durch andere idealisierte Bilder wird die Lust auf Abenteuer und Exotik stimuliert. In der Verdrängung der Realität nehmen wir diese Welt nur allzu oft gerne an. Dieses Phänomen eines durch Naturimitation veränderten Naturbegriffs reflektieren zeitgenössische Foto- und VideokünstlerInnen und stellen dabei neue Fragen nach Existenzbedingungen, Überlebensmodellen, Sehnsüchten, Identität. Gezeigt werden Positionen aus den Bereichen Foto-, Video- und Internetkunst mit der Erweiterung in die Medien Installation, Grafik und Objekt.
Geboren: 1955
Nationalität: Austria
Lebt in: Salzburg
Website: www.hansotte.com
Geboren: 1968
Nationalität: Austria
Lebt in: Vienna
Website: www.photography.at
Nationalität: Germany
Geboren: 1957
Nationalität: Austria
Lebt in: Wien
Website: www.hammerstiel.net
E-Mail: hammerstiel@chello.at
Robert F. Hammerstiel, 1957 in Pottschach/A. geboren. Er lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2011 Würdigungspreis für Medienkunst des Landes Niederösterreich. Letzte Einzelausstellungen, u. a.: 2012 Faust Kunsthalle, Hannover. 2011 Nexus Kunsthalle, Saalfelden. 2011/2009 Lukas Feichtner Galerie, Wien. 2010/2008/2006 Galerie Michèle Chomette, Paris. 2008 Landesgalerie Linz. 2006 Museum der Moderne Salzburg. Letzte Gruppenausstellungen, u.a.: 2011 Zonen_prekär, KUNSTSAELE, Berlin. 2011 The Presence of Absence, Columbia Museum of Art, Columbia, USA. 2010 Mediatorzy/Mediators, Nationalmuseum, Warschau. 2010 Mediations Biennale Poznan, Zamek Culture Centre, Poznan. Zur Arbeit: Seit Jahren setzt sich Robert F. Hammerstiel in seinen konzeptuell entwickelten fotografischen Serien, Videoarbeiten und Rauminstallationen mit der immerwährenden Sehnsucht des Menschen nach Glück, Geborgenheit und Idylle und den damit verbundenen Wunschprojektionen auseinander. Ihn interessieren die Darstellungsmechanismen der Werbe- und Konsumgesellschaft, in der diese Sehnsüchte vorgedacht, immer wieder neu erzeugt und stereotypisiert werden und zur Schaffung künstlicher Surrogate führen wie das eigene Heim, das Haustier, die Topfpflanze... Seine Arbeiten, die zwischen Fiktion und Realität changieren, versteht er nicht als Kritik an der Sehnsucht nach Glück, sondern als ein Hinterfragen der von der Konsumindustrie vorproduzierten Wunschvorstellungen und Identitäten.\" (Petra Noll, Wien 2012)
Foto: Installationsansicht Nexus Kunsthalle, Saalfelden, 2011
\"What more do you want? II\", 2011, Installation mit Ready mades (Kunstrasen, Rasen-Roboter, Ladestation, Zaun), 575 x 440 x 60 cm; diverse Fotografien und Videoarbeiten
Nationalität: Germany
Website: www.willmsworks.net
Nationalität: Germany
Website: www.michaelreisch.com
Nationalität: Germany
Website: www.stefanlux.com
Nationalität: Switzerland
Website: www.reguladettwiler.com
Nationalität: France