Schwerpunkte

Medium als Text. Text als Bild

Im (medien)künstlerischen Diskurs nimmt Text (bzw. Schrift) immer wieder eine interessante Rolle ein. Anders als in der Literatur funktioniert er hier jedoch nicht losgelöst von seinem Träger. Ein literarischer Text verändert seine Bedeutung prinzipiell nicht, egal ob man ihn druckt oder vorträgt, ob man kleine oder große Lettern verwendet, o.ä. Bei medienkünstlerischen Text/Bildern hingegen ist der Träger von entscheidender Bedeutung. Lawrence Weiners Texte (die er im übrigen gern als Klanginstallationen bezeichnet) sind untrennbar mit der Architektur verknüpft, John Baldessaris und Barbara Krugers Botschaften verändern sich je nachdem, ob sie als Galerieobjekte geschaffen wurden, oder für große Plakatflächen konzipiert. Auch Jenny Holzers Lauftexte sind eigens für Lumino- bzw. LED-Systeme – überwiegend im und für den öffentlichen Raum – geschaffen.
Von Marhall McLuhan stammt der Spruch, dass eine Zeitungsseite mehr akustische Qualitäten besitze als eine normale Buchseite. Die verschiedenen Schriftgrößen, die Anordnung der Elemente, die hervorgehobenen reduzierten Schlagzeilen würden verschiedene Lautstärken, bzw. Nuancierungen implizieren, die automatisch im Leser entstehen (siehe: Marshall McLuhan, Quentin Fiore, Das Medium ist Massage, Frankfurt/M. - Berlin – Wien, Ullstein, 1967). So gesehen formulierte McLuhan den theoretischen Überbau für medienbezogene Textarbeit.
Die diesjährigen Weinviertler Fotowochen mit Workshop,Vortrag und einer Präsentation der Workshopergebnisse ist dieser gewidmet.

Jörg Piringer

Workshop|02. 08. 2014 - 09. 08. 2014

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